Hoch hinaus: Mehr Dichte für die Stadt der Zukunft
Immer mehr Menschen leben in unseren Städten, der Megatrend der Urbanisierung ist ungebrochen. Die Prognosen der Einwohner- und Haushaltsentwicklungen zeigen, dass viele deutsche Großstädte bis 2040 weiterwachsen werden. Das ist eine Herausforderung für die Kommunen, da nicht nur die Infrastruktur Schritt halten muss, sondern auch mehr lebenswerter Wohnraum benötigt wird.
Der Boden und somit auch die innerstädtischen Flächen sind keine unendliche Ressource, sondern ein knappes Gut. Daher scheint es folgerichtig, über die vertikale Ausnutzung des Raumes nachzudenken. Neu ist dieser Ansatz nicht. Bereits in den 60er und 70er Jahren wurde der Wohnungsknappheit in Deutschland mit Wohnhochhausprojekten begegnet. Allerdings sind diese in die Jahre gekommenen Projekte heute leider oft die Beispiele, die dem Image von Hochhäusern abträglich sind.
Diese Zeiten sind aufgrund der technischen Entwicklung und dem sozialen Verständnis von Dichte aber allerdings vorbei. In Europa setzen Leuchtturmprojekte wie der Ponsteiger (90 m) in Amsterdam oder der Turning Torso (190 m) klare Zeichen. Darüber hinaus findet ein Umdenken bei den Stadtplaner*innen statt, die mit der neueren Regelung in der Baunutzungsverordnung über die „urbanen Gebiete“ (MU) ein Werkzeug erhalten haben, mit dem eine entsprechende Ausnutzung auch legitimiert werden kann.
Während es im europäischen Umland durchaus höher hinaus geht, überschreiten Wohntürme in Deutschland selten die 60m-Marke. Das Colonia-Haus in Köln ist derzeit das höchste deutsche Wohnhochhaus; es misst 147m und wurde bereits 1972 fertiggestellt. Unser Header-Bild stellt einen Vergleich an zwischen dem jüngsten Mitglied der NFC-Gebäudefamilie in Mannheim, dem Hochpunkt “Orbit”, und anderen aktuellen Hochhausprojekten.
Von den fünf deutschen Vergleichhochhäusern ragen nur die beiden Projekte Alexander – Berlin‘s Capital Tower (150 m) und der Grand Tower (172 m) ragen deutlich über die 100 m Marke hinaus und sind damit fast dreimal so hoch wie das Orbit. Der Hochpunkt Orbit reiht sich ein in die Gebäudehöhen des Marco Polo Towers in Hamburg, den Kranhäusern in Köln sowie dem Friends in München und befindet sich somit in der guten Gesellschaft erfolgreicher Immobilienprojekte.
Fun Fact:
Der Burj Khalifa ist das derzeit höchste Bauwerk der Welt. Fünf Jahre, von 2004 bis 2009, wurde an den beeindruckenden 828m gebaut. Anfang 2010 wurde das Gebäude mit seinen insgesamt 189 Etagen und 517.240qm Geschossfläche eröffnet. Die Technikgeschosse in der oberen Spitze allein überragen das Orbit bereits um ein Vielfaches.