Für RVI hat Winy Maas den Hochpunkt "O" in Mannheim entworfen. Im Juli 2021 haben wir mit ihm über die Konversion FRANKLINs gesprochen – hier finden Sie Auszüge aus dem Interview:
Herr Maas, Sie sind von Beginn an bei der Konversion FRANKLINs dabei gewesen. Was fasziniert Sie an diesem städteplanerischen Projekt?
Winy Maas: „Was faszinierend ist, ist natürlich der Maßstab dieser Konversion in ganz Deutschland, die sich heute entwickelt in eine Art neue Stadt. FRANKLIN spielt eine spezifische Rolle: Es hat viele Altgebäude, die wir auch weiterbegleitet haben. Es hat auch eine Größe, mit der man eine Stadt oder einen Stadtteil machen kann, mit einem neuen Spirit. Und das kann man heute sehen – das fängt heute an.“
Die HOME-Skyline verbindet die Vergangenheit mit der Zukunft des Areals. Warum ist es wichtig, dass Ihre Architektur die lokale Vergangenheit mitdenkt?
MW: „Ich finde es sehr wichtig, dass man die Vergangenheit nicht verliert oder vergisst. Es ist unglaublich, dass man das manchmal ausrasiert. Und in diesem Fall mit einem Gebiet vom Militär, mit dieser Monotonie der Blöcke, das war sehr monumental. Und wir versuchen mit diesem Gebiet, den Rhythmus der Vergangenheit zu zeigen, aber ihm dann Stück für Stück eine neue Zukunft zu geben. 40% der Gebäude sind Altgebäude – das ist auch ökologisch gut. Aber wir zeigen mit diesen 40%, auf welche Weise wir das adaptieren können, so dass wir eine Kollektion von Interpretationen geben. Ich denke, in Zukunft gibt es hier eine Tour für Architekturtouristen, die dann sagen werden, okay, dies ist die Interpretation X und Y und Z.“
Was bedeutet das Wort „Biodiversität“ für Ihre Arbeit, speziell auf FRANKLIN?
WM: „In unserer Arbeit versuchen wir, an jedem Ort etwas anderes zu machen. Wenn sie unsere Website ansehen, dann denken Sie: Ist das ein Architekt? Aber ja! Warum denke ich, dass es wichtig ist, dass unsere Städte sich differenzieren? So dass es schön ist, in eine andere Stadt zu gehen, die ihren eigenen Spezialismus [hat], damit gibt es eine Neugier [… A]m Ende ist es sicher für Europa ein wichtiger Punkt, mit dieser unglaublichen Diversität, und am Ende Biodiversität, zu leben. […] Projekte können dabei helfen, in jeder Stadt eine andere Verbindung mit der Geschichte oder der Kultur zu gestalten. Und wir haben [das O] noch nicht gemacht an einem anderen Ort und das verknüpft sich damit. Das macht, denke ich, Mannheim anders am Ende als Rotterdam. Es wird Mannheimerisch.“